Yoga mit Hund: Stärke eure Verbindung – 5 Übungen für mehr Vertrauen und Freude

Einführung: Harmonie auf vier und zwei Pfoten

Stell dir vor, du rollst deine Yogamatte aus, atmest tief durch, und dein treuer Vierbeiner legt sich nicht nur entspannt neben dich, sondern wird aktiv Teil deines Moments der Achtsamkeit. Genau das ist Yoga mit Hund, auch bekannt als Doga.

Viele von uns suchen eine Auszeit vom stressigen Alltag, aber wir möchten unseren geliebten Begleiter nicht zurücklassen. Doga bietet dir die perfekte Lösung, um bewusste Entspannung und die intensive Nähe zu deinem Tier zu vereinen.

Doga ist viel mehr als nur ein neuer Fitness-Trend. Es ist die liebevolle Integration deines Hundes in deine eigene Yoga-Praxis, bei der er nach Lust und Laune mitmacht. Es geht dabei nicht darum, deinen Hund in komplizierte Posen zu zwingen. Vielmehr profitiert dein Hund von Streicheleinheiten, sanften Dehnungen und vor allem von der ruhigen und beruhigenden Atmosphäre, die du durch Yoga schaffst.

Manche bezeichnen Doga zwar als Modeerscheinung, doch der eigentliche Wert liegt in der gemeinsamen Zeit, der Achtsamkeit und der tiefen Verbindung, die dabei entsteht. Dein Hund lebt von Natur aus im Moment und ist damit wie geschaffen, um dich in der Achtsamkeit zu begleiten – du kannst ihn also als deinen kleinen „Dogi“ sehen!

Das Wichtigste für eure gemeinsame Entwicklung

Verbindung durch Oxytocin: Doga ist intensive Beziehungsarbeit! Über gezielten Blickkontakt und Berührung stärkt ihr eure Bindung, indem das Vertrauens- und Kuschelhormon Oxytocin ausgeschüttet wird.

Dein Hund spiegelt dich: Dein Hund ist dein Achtsamkeits-Lehrer und unbestechlicher Spiegel. Seine Ruhe hängt direkt von deiner inneren Zentrierung und deinem entspannten Atem ab – das macht Doga zu einem wertvollen Training für deine eigene Gelassenheit.

Positive Verstärkung ist der Schlüssel: Vermeide Zwang! Dein Hund nimmt nur freiwillig teil. Belohne jedes ruhige Verharren und jede kleinste Dehnung mit hochwertigen Leckerlis, damit die Yogamatte für euch beide ein positiver „Safe Space“ wird.

Die wissenschaftliche Basis: Oxytocin – das Verbindungshormon

Der tiefgreifendste Vorteil von Doga ist die gezielte Stärkung eurer Verbindung. Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass positiver, intensiver Kontakt zwischen Mensch und Hund – dazu gehören Streicheln, Kuscheln und insbesondere intensiver Blickkontakt – bei euch beiden zur Ausschüttung von Oxytocin (dem sogenannten Kuschelhormon) führt.

 

Dieser Mechanismus ist kein Zufall: Der Oxytocin-Regelkreis zwischen Hund und Mensch ähnelt dem, der die Bindung zwischen Müttern und ihren Babys festigt. Indem Doga strukturierte Momente der Ruhe, der Berührung und des bewussten Blickkontakts schafft, wird diese Bindungsschleife aktiv und bewusst genutzt. Es geht also nicht nur um Bewegung, sondern um intensive Beziehungsarbeit, die eine tiefere Verbindung zwischen euch ermöglicht.

 

Dein Hund profitiert auf körperlicher Ebene von der sanften Bewegung: Doga kann die Durchblutung anregen, die Flexibilität verbessern und die Dehnbarkeit fördern.

Vorteil für dich Vorteil für deinen Hund Gemeinsamer Nutzen
Reduzierung von Stress und Angst Steigerung der Flexibilität und Durchblutung Intensive Bindungsstärkung durch Oxytocin-Ausschüttung
Vertiefung deiner Yoga-Praxis durch Achtsamkeit Förderung von Dehnung und Gelenkgesundheit Gemeinsame Entspannung und Ruhe
Verbesserung der Konzentration und Erdung Positive Sozialisation (in Gruppenkursen) Aufbau eines gemeinsamen Entspannungsrituals

Die Grundlagen: Bevor die Matte ausgerollt wird

Bedürfnisse deines Hundes entscheidend für eine entspannte Session.

Die richtige Vorbereitung: Wann und wo?

  • Ruhigere Hunde eignen sich hervorragend für Übungen, bei denen sie passiv auf deiner Matte liegen oder sich eng an dich anlehnen (z. B. in Savasana).
  • Aktivere Hunde profitieren enorm, weil Doga ein wichtiges Gegenprogramm zu anspruchsvollen Sportarten darstellt. Hier lernt dein Hund, in statischen und ruhigen Momenten konzentriert bei dir zu bleiben. Hierbei lernst du auch, typische Fehler in der Auslastung zu vermeiden.

Sicherheit geht vor: Überlastung vermeiden und Körpersprache lesen

Die oberste Regel im Doga lautet Achtsamkeit und Respekt. Du darfst deinen Hund niemals zu einer Position zwingen oder ihn überlasten.

Lernchance: Zeigt dein Hund Anzeichen von Unruhe (z. B. Winseln, starkes Schütteln oder der Versuch, davonzulaufen), nimm dies als Signal ernst. Er ist überfordert oder hat gerade keine Freude daran.

Der Hund als Achtsamkeits-Lehrer

An dieser Stelle zeigt sich die tiefere Entwicklung des Doga: Dein Hund ist dein unbestechlicher Spiegel.

 

Wenn du gestresst, gehetzt oder innerlich unruhig zur Matte gehst, wird dein Hund dies augenblicklich registrieren und dein Stresslevel spiegeln. Ein Misserfolg liegt oft nicht im Hund, sondern in der mangelnden Authentizität deiner Entspannung. Doga fungiert damit als ein effektives Biofeedback-Training: Dein Hund signalisiert dir sofort, ob deine innere Haltung zur angestrebten Ruhe passt.

Ruhe, die bleibt: Dein nächster Entwicklungsschritt

Doga ist wunderbar, um dir und deinem Hund einen Moment der Ruhe und Verbindung auf der Matte zu schenken. Aber wahre Führung und Gelassenheit zeigen sich im turbulenten Alltag.

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Die 5 gemeinsamen Übungen

Die folgenden fünf Übungen ermöglichen entweder eine sanfte Interaktion oder eine bewusste parallele Achtsamkeit. Denke immer daran: Belohne deinen Hund bei jeder ruhigen und freiwilligen Teilnahme.

Übungsname (Mensch) Doga-Ziel für deinen Hund Schwerpunkt eurer gemeinsamen Entwicklung
Herzöffnung (Sitz/Anlehnen) Ruhige Ablage und Nähe zulassen Vertrauen, physische Verbindung, Oxytocin-Freisetzung
Herabschauender Hund Natürliche Dehnung des Rückens / Imitation Entwicklung von Gelenkigkeit, Loslassen von Verspannungen
Kobra Platz/Bleib in ruhiger Position Stabilität, Geduld,Führung in Ruhe
Baum / Krieger Blickkontakt, Erdung neben der Matte Konzentration, Balance, Ruheanker
Savasana (Endentspannung) Kuscheln und gemeinsames Ruhen Regeneration, Atemrhythmus teilen, tiefste Verbindun

Übung 1: Die Herzöffnung (Gemeinsames Entspannen)

Diese Übung ist essenziell, um eure Verbindung zu vertiefen und den Oxytocin-Fluss zu starten.

Übung 2: Der Herabschauende Hund (Adho Mukha Svanasana)

Die berühmteste Yoga-Pose ahmt die natürliche Streckung nach, die dein Hund instinktiv macht.

  • Anleitung für dich: Beginne im Vierfüßlerstand. Schiebe dein Becken weit nach hinten oben, sodass dein Körper die Form eines umgekehrten V annimmt. Beuge deine Knie leicht an und schiebe deinen Oberkörper aktiv Richtung Oberschenkel, um die Länge im Rücken zu finden. Halte die Position und atme tief in die Dehnung hinein.
  • Anleitung für deinen Hund: Belohne deinen Hund sofort, wenn er auch nur andeutungsweise seine natürliche Streckung nachahmt (Hintern hoch, Kopf tief).
  • Der Doga-Fokus: Ihr arbeitet gemeinsam an Flexibilität und am Loslassen von Verspannungen.

Übung 3: Die Kobra (Bhujangasana)

Diese Übung dient als exzellentes Training für die Geduld deines Hundes und festigt sein „Platz“ oder „Bleib“, während du dich bewegst.

  • Anleitung für dich: Lege dich in Bauchlage. Platziere die Hände unter den Schultern. Hebe deinen Oberkörper sanft vom Boden ab, um deine Rückenmuskeln zu stärken. Achte darauf, deine Schultern von den Ohren wegzuziehen.
  • Anleitung für deinen Hund: Gib dein Signal für „Bleib“. Belohne ihn, wenn er ruhig liegen bleibt, während du dich bewegst. Dies fördert Konzentration, Stabilität und die Fähigkeit, in Ruhe geduldig zu warten.
  • Der Doga-Fokus: Deine statische Position wird zum Ruhe-Anker für deinen Hund. Er lernt, dass Bewegung deinerseits nicht sofortige Aktivität seinerseits bedeuten muss.

Übung 4: Der Baum / Der Krieger (Balance und Konzentration)

Standhaltungen erfordern Balance und Zentrierung. Dein Hund kann hier dein visueller Anker (Drishti) sein.

  • Anleitung für dich: Verlagere dein Gewicht auf ein Bein (Baum) oder mache einen großen Schritt nach hinten (Krieger II).
  • Der Doga-Fokus: Nutze deinen Hund selbst als Drishti (Fokuspunkt). Der Anblick deines entspannten Hundes hilft dir, im Moment zu bleiben und deine eigene Balance zu stabilisieren. Sollte dein Hund unruhig werden, nimm dies als Lernchance wahr: Es signalisiert oft deinen eigenen inneren Stress.

Übung 5: Savasana (Entspannung) (Kuschelzeit und gemeinsames Atmen)

Savasana ist im Doga der Höhepunkt der Verbindung und Regeneration.

 

  • Anleitung für dich: Lege dich flach auf den Rücken, schließe deine Augen und lasse bewusst jeden Muskel deines Körpers weich werden. Beginne mit tiefem Bauchatmen.
  • Anleitung für deinen Hund: Ermutige deinen Hund, sich direkt neben dir auf die Matte zu legen und sich an dich zu kuscheln. Lasse diesen Kontakt bewusst zu.
  • Der Doga-Fokus: Dein ruhiger, gleichmäßiger Atemrhythmus wirkt direkt beruhigend auf das Nervensystem deines Hundes und verstärkt die Bindung. Genieße diese ungestörte Nähe.

Praktische Tipps für eine gelungene Session

Die wirkliche Kunst des Doga liegt in der konsistenten Anwendung von Ruhe und positiver Kommunikation.

Motivation durch positive Verstärkung (Leckerlis und Lob)

Positive Verstärkung ist das effektivste Werkzeug, um die Kooperation deines Hundes zu fördern.

 

  • Sofortige Belohnung: Belohne jedes erwünschte Verhalten – sei es das ruhige Ablegen, das Verharren im Platz oder die spontane Dehnung – unmittelbar mit einem hochwertigen Leckerli oder einem ruhigen Lob.
  • Kein Zwang: Erzwinge niemals eine Position. Belohne schon die kleinste Annäherung an das gewünschte Verhalten. Nur so wird Doga zu einer positiven Assoziation.

Umgang mit Ablenkungen (Was tun, wenn dein Hund spielen möchte?)

Es wird Sessions geben, in denen dein Hund lieber die Umgebung erkunden möchte. Hier ist deine innere Haltung der Schlüssel.

  • Dein Hund ist ein Meister im Lesen deiner inneren Verfassung. Wenn du frustriert bist, signalisiert dein Atem Stress, den dein Hund spiegeln wird.
  • Deine Lernchance: Atme selbst tief durch und nimm die Ablenkung hin, ohne sie innerlich zu bewerten. Dies ist die ultimative Prüfung deiner Achtsamkeit.
  • Reset-Knopf: Kehre kurz zu einer reinen Atemübung zurück. Stehe kurz auf, gehe einen Schritt zur Seite und kehre dann mit einem ruhigen Signal zur Matte zurück. Belohne das ruhige Zurückkehren zur Matte. Jede Ablenkung bietet dir die Chance, die positive Verknüpfung der Matte als Ort der Entspannung zu festigen.

Die Wirkung deines Atems auf deinen Hund

Dein Hund mag nicht aktiv am bewussten Atmen teilnehmen, aber dein Atemrhythmus hat eine unmittelbare, unbewusste Wirkung auf sein Nervensystem.

  • Dein langsamer, tiefer Atem wirkt als direkter Kommunikationskanal, der Sicherheit und tiefe Entspannung an deinen Hund sendet.
  • Ein schneller, oberflächlicher Atem hingegen signalisiert ihm Stress, was ihn ebenfalls in Unruhe versetzen kann. Du agierst als biologischer Regulationsmechanismus für dein Tier.

Lass uns zusammen die Bauchatmung üben: Atme langsam und tief durch die Nase ein, sodass sich dein Bauch sichtbar hebt. Atme ebenso langsam und vollständig durch den Mund oder die Nase aus, während sich dein Bauch wieder senkt. Deine dadurch erlangte Zentrierung und Ruhe überträgt sich sofort auf deinen Hund.

Fazit: Mehr als nur Bewegung – eine stärkere Verbindung

Doga ist eine wunderschöne Symbiose aus Achtsamkeitspraxis und tiefer Verbindung. Es ist ein bewusster Weg, die neurochemischen Mechanismen des Vertrauens und der Liebe zwischen dir und deinem Hund zu stärken.

Indem du lernst, deinen eigenen Atem zu beruhigen und deine innere Ruhe zu zentrieren, wirst du zum zuverlässigen Ruhe-Anker deines Hundes. Er spiegelt deine innere Verfassung, was Doga zu einem unschätzbaren Training deiner eigenen Achtsamkeit macht.

Ob ihr euch nun nur für 10 Minuten in Savasana aneinanderkuschelt oder eine aktive Sequenz durchlauft: Jede gemeinsame Session festigt den Oxytocin-Regelkreis. Du schenkst deinem Hund nicht nur Bewegung, sondern die ungeteilte Präsenz und Ruhe, die eure einzigartige Verbindung unzertrennlich macht.

Wir begleiten dich gerne auf diesem Weg. Teile uns gerne in den Kommentaren mit, welche Erfahrungen du mit Doga gemacht hast!

FAQ (Häufig gestellte Fragen)

Kann man Yoga mit seinem Hund machen?

Ja, unbedingt! Die Praxis, genannt Doga, konzentriert sich auf die Integration des Hundes in deine Yoga-Routine. Der Schwerpunkt liegt auf gemeinsamer Entspannung, sanfter Dehnung, Bindungsstärkung und Achtsamkeit.

Hunde-Yoga funktioniert über die Übertragung von Ruhe und Vertrauen. Dein Hund reagiert auf deine langsame Atmung und deine entspannte innere Haltung. Durch positive Verstärkung wird die Matte zu einem „Safe Space“, in dem die Ausschüttung von Oxytocin eure Verbindung vertieft.

Ja, durch konsequente positive Verstärkung kannst du deinem Hund beibringen, ruhige Positionen während deiner Yoga-Session einzunehmen. Das eigentliche Ziel ist die gemeinsame Achtsamkeit, nicht die perfekte Imitation der Asanas.

Bring die Ruhe in deinen Alltag!

Die wertvollen Momente der Stille und des Vertrauens, die du in Savasana mit deinem Hund erlebst, sind unbezahlbar. Aber wie kannst du diese tiefe Entspannung und Kommunikation auch in stressigen Momenten an der Leine oder bei Hundebegegnungen halten?

Wir möchten dich dabei begleiten, das Fundament eurer Verbindung so zu stärken, dass ihr gemeinsam jede Herausforderung des Alltags meistert!

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