Der kleine Vierbeiner zieht bald ein und du malst dir bestimmt schon die gemeinsamen Spaziergänge, das Kuscheln auf dem Sofa und lustige Spielmomente aus.
Doch zwischen dem und der Realität liegt eine Zeit, die intensiv werden kann – eine Zeit voller Glück, aber auch voller kleiner und großer Herausforderungen.
Plötzlich sind die Nächte kurz, weil die Blase deines Welpen noch keine Rücksicht auf deinen Schlaf nimmt. Der neue Teppich wird vielleicht zur Hundetoilette, deine Lieblingsschuhe zum liebsten Kauspielzeug und die Frage „Schaffe ich das alles?“ schleicht sich vielleicht in deine Gedanken.
Dieser „Welpen-Blues“ ist ganz normal und erwischt viele von uns.
Aber atme einmal tief durch.
Dieser Artikel soll dir ein Begleiter durch die aufregende erste Zeit sein.
Ich zeige dir, wie du dich und dein Zuhause vorbereitest, welche Ausstattung ihr wirklich braucht und wie du die ersten Wochen eines Welpen so gestaltest, dass aus dem anfänglichen Kennenlernen eine unzertrennliche Verbindung fürs Leben wächst.
Die 3 wichtigsten Infos zusammengefasst:
- Vorbereitung ist alles: Eine welpensichere Wohnung und eine klare Erstausstattung bringen vom ersten Tag an Ruhe und Sicherheit für euch beide. Plane vorausschauend und nimm von Anfang an Druck aus der Situation. So kannst dich voll und ganz auf den Beziehungsaufbau konzentrieren.
- Geduld und Routine sind deine wichtigsten Helfer: Die ersten Wochen sind eine Investition in Vertrauen und Stabilität, die sich ein Leben lang auszahlt. Sei nachsichtig mit deinem Welpen und mit dir selbst – jeder gemeinsame Schritt, und sei er noch so klein, ist ein Erfolg auf eurem Weg zum Dreamteam.
- Du bist nicht allein: Zweifel und der „Welpen-Blues“ sind völlig normal und kein Zeichen von Schwäche. Mit dem richtigen Wissen und einer positiven Haltung meisterst du jede Lernchance und wächst an den Herausforderungen.
Vorbereitung, bevor dein Welpe einzieht
Noch bevor die kleine Fellnase über deine Türschwelle tapst, kannst du die wichtigsten Weichen für ein harmonisches Miteinander stellen. Diese Vorbereitungen sind das Fundament, auf dem eure gemeinsame Zukunft aufbaut.
Wie du Regeln im Haushalt festlegst
Wenn du nicht allein lebst, ist das der wichtigste erste Schritt.
Klare und liebevolle Regeln für Hunde geben deinem Welpen von Anfang an Sicherheit und Orientierung.
Setzt euch als Familie zusammen und legt fest, was erlaubt ist und was nicht.
Darf der Hund aufs Sofa?
Wer begleitet ihn in der Nacht nach draußen?
Das gilt umso mehr, wenn ein Welpe als Zweithund einzieht – dann braucht auch der erste Hund klare und faire Regeln für das neue Zusammenleben.
Eure Einigkeit ist hier entscheidend, denn sie ist die Basis dafür, liebevoll Führung zu übernehmen, ohne Druck auszuüben.
Welpe zieht ein: Wie lange Urlaub für die Eingewöhnung?
Ein Welpe sollte in den ersten Wochen nicht allein gelassen werden.
Er wurde gerade von seiner Mutter und seinen Geschwistern getrennt und erlebt eine riesige Veränderung. Plane daher, wenn möglich, mindestens zwei, besser drei Wochen Urlaub für den Einzug ein.
Diese Zeit ist eine intensive Phase des Kennenlernens und des Bindungsaufbaus. Wenn du später einen richtigen Urlaub mit Hund planst, findest du auch dazu bei uns wertvolle Tipps.
Ein Welpe zieht ein – was brauche ich? Eure Erstausstattung
Der Gang ins Tierfachgeschäft kann überwältigend sein und du brauchst auch nicht unbedingt alles, was dir die Verkäufer manchmal aufschwatzen wollen.
Damit du den Überblick behältst und nur das kaufst, was ihr am Anfang wirklich braucht, habe ich eine Liste für dich zusammengestellt.
- Näpfe und Futter: Zwei robuste Näpfe und für den Anfang das gewohnte Futter vom Züchter.
- Schlafplatz: Ein gemütliches, waschbares Hundebett und eventuell eine Hundebox als sicheren Rückzugsort.
- Für Unterwegs: Ein gut sitzendes Geschirr und zwei Leinen (eine kurze Führleine und eine lange Schleppleine). Wenn dein Hund an der Leine zieht, kannst du schon früh mit leichten Übungen beginnen.
- Pflege und Sicherheit: Eine weiche Bürste, Zeckenzange, mildes Shampoo und eine sichere Transportlösung für das Auto.
Das war’s.
So wird deine Wohnung welpensicher
Welpen erkunden die Welt mit ihrem Maul. Deine Wohnung welpensicher zu machen, ist deshalb ein wichtiger Akt der Fürsorge.
Entferne giftige Pflanzen, sichere Stromkabel und verstaue alles, was verschluckt werden könnte.
Wenn der Welpe einzieht: Der erste Tag und die Ankunftsphase
Das oberste Ziel ist nicht Erziehung, sondern der Aufbau von Sicherheit und Vertrauen.
Alles rund um die Ankunft deines Welpen sollte so ruhig und entspannt wie möglich ablaufen.
Achtung:
Auch wenn es schwerfällt: Ignoriere lautes Jaulen oder Fiepen während der Fahrt. Jede Form von Aufmerksamkeit würde dieses Verhalten nur verstärken. Strahle stattdessen Ruhe und Souveränität aus.
Dein Welpe darf in der ersten Nacht auf keinen Fall allein schlafen. Stelle sein Körbchen direkt neben dein Bett. So spürt er deine Nähe und du merkst sofort, wenn er unruhig wird.
Wenn der Welpe einzieht: Der erste Tag und die Ankunftsphase
Spielen ist für deinen Welpen weit mehr als nur ein Zeitvertreib.
Im Spiel lernt er wichtige Lektionen fürs Leben. Eine der wichtigsten davon ist die Beißhemmung, die ihr in den ersten Wochen spielerisch trainieren solltet.
Auch erste kleine Übungen zur Impulskontrolle stärken eure Bindung.
Wenn du nach ruhigen Beschäftigungen suchst, ist Nasenarbeit für Hunde eine wunderbare Möglichkeit, deinen Welpen geistig auszulasten.
Die ultimative Checkliste für den Start
Hier findest du die wichtigsten Punkte nochmal als praktische Checkliste zum Abhaken.
Vor dem Einzug
- Urlaub für die ersten 2-3 Wochen beantragt
- Familienregeln besprochen
- Tierarzt ausgewählt und ersten Termin vereinbart
- Hundehalter-Haftpflichtversicherung abgeschlossen
- Wohnung welpensicher gemacht
Einkaufsliste
- Futter- und Wassernapf
- Gewohntes Futter und gesunde Leckerlis
- Hundebett und/oder Hundebox
- Halsband/Geschirr und Leinen
- Welpensicheres Spielzeug
- Pflegezubehör & Enzymreiniger
Fazit
Der Einzug eines Welpen ist eine Achterbahn der Gefühle.
Erinnere dich in unsicheren Momenten daran, dass diese intensive Anfangsphase eine Investition in eine jahrelange, tiefe Freundschaft ist.
Was nach der Welpenzeit kommt, ist oft nicht weniger aufregend – zum Beispiel die Pubertät beim Hund. Doch mit einer starken Bindung meistert ihr auch diese Phasen gemeinsam.
Genieße jeden Moment, auch die chaotischen, denn die Welpenzeit vergeht viel zu schnell. Ein wundervolles Abenteuer liegt vor euch!