Warum frisst mein Hund Kot? Ursachen & einfache Lösungen

Kotfressen beim Hund – ein Verhalten, das viele Hundehalter*innen ratlos und oft auch peinlich berührt. Ob der Hund den eigenen Kot frisst oder den von anderen Hunden oder sogar Katzen: Das Problem ist weit verbreitet und kann sowohl hygienisch als auch gesundheitlich bedenklich sein.

In diesem Artikel erfährst du, warum dein Hund Kot frisst, was die Ursachen sind und wie du ihm dieses Verhalten Schritt für Schritt abgewöhnen kannst – mit praktischen Tipps, fundierten Erklärungen und Trainingsmethoden aus der Hundeverhaltensforschung.

Die 3 wichtigsten Infos zusammengefasst:

Kotfressen beim Hund erklärt: Was steckt hinter dem Verhalten?

Kotfressen, auch Koprophagie beim Hund genannt, ist kein seltenes Phänomen. In der Natur ist es bei wildlebenden Hunden oder Wölfen teils normal – etwa bei Hündinnen mit Welpen oder zur Revierpflege.

Doch wenn dein Familienhund regelmäßig Kot frisst, solltest du genau hinschauen: Hinter dem Verhalten können körperliche oder psychische Ursachen stecken – oder auch einfach eine falsche Erziehung.

6 Gründe, warum Hunde Kot fressen – von medizinisch bis verhaltensbedingt

 

1. Nährstoffmangel & Verdauungsprobleme: Wenn der Körper signalisiert

Mangelernährung oder eine schlechte Futterverwertung gehören zu den häufigsten Ursachen. Frisst dein Hund seinen eigenen Kot, kann das bedeuten, dass sein Körper noch „brauchbare“ Nährstoffe darin erkennt.

Achte auf ein hochwertiges, gut verdauliches Hundefutter mit hohem Fleischanteil und ohne unnötige Füllstoffe. Besonders bei Erkrankungen wie Pankreasinsuffizienz oder Dysbiosen im Darm kann unverdautes Futter im Kot zurückbleiben – was den Hund animiert, diesen zu fressen.

2. Die psychologische Komponente

Hunde sind soziale Tiere. Sie reagieren stark auf Aufmerksamkeit – selbst wenn diese negativ ist.

Frisst dein Hund Kot, wenn du hinsiehst oder ihn schimpfst? Dann könnte es sein, dass er das Verhalten verstärkt, um deine Reaktion zu bekommen. Auch Langeweile oder Unterforderung können eine Rolle spielen.

Beschäftige deinen Hund regelmäßig – körperlich und geistig. Eine ausgelastete Hundeseele hat weniger Bedarf für Ersatzhandlungen wie Kotfressen.

3. Instinkt & Nachahmung – Lernverhalten bei Welpen

Viele Welpen fressen in den ersten Lebensmonaten Kot – das ist ein Entwicklungsschritt.

Hündinnen lecken den Kot ihrer Welpen auf, um das Nest sauber zu halten. Welpen sehen das – und ahmen es nach. Normalerweise verschwindet dieses Verhalten mit zunehmender Reife.

Bleibt das Kotfressen jedoch bestehen, ist Erziehung gefragt – am besten sanft, aber konsequent.

4. Stress & Angst – Emotionale Auslöser

Kotfressen kann eine Art Selbstberuhigungsstrategie sein. Hunde unter Stress, Trennungsangst oder Reizüberflutungentwickeln häufiger selbststimulierende Verhaltensweisen – und dazu zählt auch das Kotfressen.

TIPP:

Feste Tagesstrukturen, Rückzugsorte und regelmäßiges Entspannungstraining (z. B. mit einer Schnüffelmatte) helfen gegen emotionalen Stress.

5. Parasiten & Krankheiten

Würmer, Giardien oder Magen-Darm-Probleme können das Kotverhalten beeinflussen. Ist der Darm gereizt oder durch Parasiten belastet, verändert sich die Zusammensetzung des Kots – was den Hund anlocken kann.

Ein regelmäßiger Tierarztbesuch und eine Kotuntersuchung gehören zur Basis jeder Diagnose.

6. Ungewolltes Bestärken des Verhaltens durch dich

Auch gut gemeinte, aber falsche Reaktionen können das Kotfressen fördern. Schimpfen, hektisches Wegziehen oder Bestrafung führen oft dazu, dass der Hund heimlich frisst – und lernen tut er dabei: gar nichts.

Bleibe ruhig, vermeide Drucksituationen – und arbeite mit positiver Verstärkung.

Warum es nicht nur eklig, sondern riskant ist – die Gefahren des Kotfressens

Gesundheitliche Risiken

Hygieneprobleme im Alltag

MERKE:

Kotfressen ist kein harmloser Tick – es bringt Parasiten ins Spiel, belastet die Gesundheit und gefährdet die Hygiene im Familienalltag.

Hunde abgewöhnen, Kot zu fressen: Die ultimative Schritt-für-Schritt-Methode

Schritt 1: Schließe medizinische Ursachen vorab aus

Besuche den Tierarzt: Kotanalyse, Blutwerte, Mikrobiom-Status und Futterverwertung sollten geprüft werden. Erst wenn körperliche Ursachen ausgeschlossen sind, ist Verhaltenstraining zielführend.

Schritt 2: Optimiere das Futter
  • Hochwertige Ernährung mit tierischen Proteinen, wenig Getreide

  • Zusätze wie Enzyme, Probiotika oder Präbiotika

  • Richtige Futtermenge und -rhythmus

Manche Hunde profitieren von einem Wechsel zu Frischfütterung (BARF) oder einem Futter mit höherer Bioverfügbarkeit.

Schritt 3: Laste deinen Hund mental aus

Beschäftigungsideen gegen Langeweile:

  • Schnüffelspiele & Intelligenzspielzeug

  • Nasenarbeit und Fährtenarbeit

  • Tricktraining mit positiver Bestärkung

  • Longieren oder Apportierspiele

Ein ausgelasteter Hund zeigt deutlich weniger unerwünschte Verhaltensweisen.

Schritt 4: Bestärke deinen Hund positiv

Trainingsmethoden ohne Strafen:

  • „Lass es“ und „Schau“-Kommando aufbauen

  • Markerwort-Training 

  • Belohnung durch Spiel, Leckerlis oder Streicheleinheiten

Übe gezielt in Situationen mit Kot-Ablenkung – und belohne konsequent jedes Ignorieren des Kots.

Schritt 5: Kontrolliere die Umgebung
  • Nutze eine Schleppleine, wenn dein Hund zum Kotfressen neigt

  • Vermeide Kot-Hotspots in Parks

  • Räume Kot im eigenen Garten konsequent sofort weg

Weniger Gelegenheit = weniger Verhalten.

Schritt 6: Nutze Hilfsmittel

Bitterstoffe & Spezialprodukte können helfen, das Kotfressen zu verhindern. Es gibt Zusätze fürs Futter, die den eigenen Kot für den Hund unattraktiv machen.

Vor- & Nachteile:

  • Schnell einsetzbar

  • Ergänzung zu Training
    – Wirken nicht bei Fremdkot
    – Gewöhnungseffekt möglich

TIPP:

Nutze Hilfsmittel nur in Kombination mit Training – sie ersetzen keine Erziehung.

 

Wann hilft nur der Profi? Verhaltenstherapie für Hunde

Wenn dein Hund trotz Training, guter Ernährung und Tierarztbesuchen weiter Kot frisst, ist es Zeit für professionelle Hilfe.

Eine Hundeverhaltenstherapeutin oder Hundetrainerin mit Spezialisierung auf Verhaltensstörungen kann:

FAQs zum Kotfressen beim Hund

Warum frisst mein Hund nur bestimmten Kot (z. B. Katzenkot)?
Katzenkot enthält oft besonders viel Eiweiß – für Hunde ein verführerischer Geruch.

Kann Kotfressen tödlich sein?
Ja – übertragene Krankheiten oder Giftstoffe im Kot können gefährlich werden.

Welche Nährstoffe fehlen bei Koprophagie?
Häufig fehlen Enzyme, B-Vitamine oder Spurenelemente wie Zink.

Wirkt Ananas wirklich gegen das Verhalten?
Teilweise – das Enzym Bromelain verändert den Geschmack des Kots. Wirkung ist individuell.

Darf ich meinen Hund dafür bestrafen?
Nein! Das führt zu Angst und Heimlichkeit. Training mit positiver Bestärkung ist effektiver.

Wie lange dauert die Abgewöhnung?
Je nach Ursache zwischen 2 Wochen und mehreren Monaten – Geduld zahlt sich aus.

Gibt es rassespezifische Unterschiede?
Ja – Retriever, Terrier und Hütehunde zeigen häufiger Kotfressen. Ursache: hohe Arbeitsmotivation, Sensibilität oder Reizverarbeitung.

 Fazit:

Kotfressen ist zwar eklig – aber lösbar. Die Ursache zu erkennen, ist der erste Schritt. Mit der richtigen Mischung aus medizinischer Abklärung, Futteroptimierung, konsequentem Training und Umgebungskontrolle lässt sich das Verhalten effektiv abgewöhnen.

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