Die Pubertät Hund: Der ultimative Guide für mehr Verständnis und eine starke Verbindung zwischen dir und deinem Hund

Was bedeutet die Pubertät für dich und deinen Hund?

Erinnerst du dich noch an die Zeit, als dein kleiner Welpe am liebsten eng an dich gekuschelt, neugierig und voller Freude am gemeinsamen Lernen war? 

Und jetzt? 

Plötzlich scheint er seinen Namen vergessen zu haben, liebevolle Bitten verhallen und anstelle deines süßen Lieblings hast du ein rebellisches „Puber-Tier“ an der Leine.

Hinweis:

Die Pubertät ist keine Zeit, in der dein Hund dich bewusst herausfordern oder deine Führung infrage stellen möchte.

Es ist ein fundamentaler biologischer Prozess, der den Übergang vom Junghund zum erwachsenen Tier markiert. Was du erlebst, ist das sichtbare Ergebnis eines gigantischen Umbaus im Inneren deines Hundes.[/hinweis]

Stell dir das Gehirn deines Hundes wie eine riesige Baustelle vor. Der Bereich für rationales Denken und Impulskontrolle bei deinem Hund (der präfrontale Kortex) ist vorübergehend „wegen Umbau geschlossen“. 

Gleichzeitig läuft das emotionale Zentrum auf Hochtouren. Hormone wie Testosteron, Östrogen und das Stresshormon Cortisol fluten den Körper und sorgen für ein emotionales Auf und Ab.

Dein Hund möchte also nicht ungehorsam sein; er kann in vielen Momenten einfach nicht anders. 

Er ist neurologisch nicht in der Lage, Reize so zu verarbeiten oder Impulse so zu kontrollieren wie ein erwachsener Hund.

Anzeichen der Pubertät beim Hund: Die große Verwandlung

Die Pubertät kündigt sich nicht mit einem einzigen, klaren Zeichen an. 

Sie kommt oft schubweise und beeinflusst sowohl den Körper als auch das Verhalten deines Hundes.

Körperliche Veränderungen

Die Verwandlung vom tapsigen Junghund zum stattlichen Erwachsenen ist oft das erste, was dir auffällt.

typische Verhaltensänderungen

Das innere Chaos zeigt sich in einer ganzen Reihe von Verhaltensweisen. 

Denk immer daran: Es ist die Biologie, die hier Regie führt.

Hier typische Verhaltensweisen in der Hundepubertät:

Typische Pubertätssymptome bei Rüden und Hündinnen

Hinweis:

Die hormonell getriebenen Verhaltensweisen können deinen Hund in Situationen bringen, die ihn überfordern. Sein Gehirn ist durch den erhöhten Stresslevel und die verminderte Impulskontrolle besonders anfällig dafür, negative Erfahrungen als Trauma abzuspeichern. Deine Aufgabe ist es daher, ihn durch vorausschauendes Management vor solchen prägenden Negativerlebnissen zu schützen.

Typische Lernfelder: Wie du souverän durch die Hundepubertät begleitest

In dieser turbulenten Phase ist deine Reaktion der entscheidende Faktor. Sieh jede Herausforderung als eine Chance, zu wachsen.

Liebevoll auf „Ausrutscher“ reagieren

Das Wichtigste ist, das Verhalten deines Hundes nicht mit Strafe oder lauten Worten zu beantworten. 

Sein Gehirn ist bereits mit Stresshormonen überflutet.

 Zusätzlicher Druck verstärkt seine Unsicherheit nur. 

Wenn dein Hund nicht hört, lernt er nicht, dass das Pinkeln im Haus eine Herausforderung war; er lernt, dass deine Anwesenheit unvorhersehbar sein kann. 

Das untergräbt euer Vertrauen.

Tipp:

Wenn dein Hund also wieder unsauber ist, schimpfe nicht. Gehe mental ein paar Schritte zurück und beginne wieder mit dem Stubenreinheitstraining: Führe deinen Hund häufiger nach draußen, besonders nach dem Schlafen, Fressen und Spielen, und lobe ihn überschwänglich, wenn er sein Geschäft draußen erledigt.

Die Bedeutung von liebevoller Konsequenz

Dein Hund erlebt ein inneres Erdbeben. 

Das Letzte, was er jetzt braucht, ist ein unsicheres Umfeld. 

Er braucht dich als einen Leuchtturm im Sturm, der ihm Orientierung und Sicherheit gibt. Wenn Regeln für Hunde heute gelten und morgen nicht, erzeugt das Stress.

Konsequenz bedeutet nicht, streng zu sein. 

Es bedeutet, verlässlich zu sein. Klare und fair durchgesetzte Regeln sind für deinen Hund in dieser Phase ein Ausdruck von Liebe und Führung, an denen er sich festhalten kann.

Die häufigsten Fragen zur Pubertät beim Hund

Als Hundehalter im Pubertäts-Chaos tauchen immer wieder die gleichen drängenden Fragen auf. 

Hier findest du klare und fundierte Antworten, die dir helfen, die richtigen Entscheidungen für euch als Team zu treffen.

Wie lange dauert die Pubertät beim Hund?

Die kurze Antwort: Es kommt darauf an. 

Die Dauer hängt stark von der Rasse und der individuellen Entwicklung deines Hundes ab.

Was tun bei plötzlichem Ungehorsam?

Wenn dein Hund auf Durchzug schaltet, ist die richtige Strategie entscheidend. Es geht darum, die Situation gemeinsam zu managen, nicht zu eskalieren.

Soll ich meinen Hund während der Pubertät kastrieren lassen?

Die Entscheidung für oder gegen eine Kastration solltest du niemals leichtfertig treffen. 

Achtung:

Eine Kastration ist keine schnelle Lösung für pubertäres Verhalten. Viele Tierärzte und Verhaltensbiologen raten davon ab, einen Hund während der Pubertät zu kastrieren. Die Sexualhormone sind für eine gesunde körperliche, geistige und soziale Entwicklung sehr wichtig. Du solltest eine Kastration, wenn überhaupt, erst nach Abschluss der Reife in Betracht ziehen.

Tipp:

Bei Rüden gibt es die Möglichkeit einer temporären „Kastration auf Probe“ mittels eines Hormonchips. So kannst du beobachten, ob ein unerwünschtes Verhalten tatsächlich hormonell bedingt ist, bevor du eine endgültige Entscheidung triffst.

Wie kann ich meinen Hund optimal unterstützen?

Dein Hund braucht jetzt vor allem drei Dinge von dir: Sicherheit, Struktur und eine starke Bindung.

Fazit

Ja, die Pubertät deines Hundes kann eine echte Zerreißprobe sein. 

Aber vergiss nie: 

Diese Phase ist endlich. 

Der rebellische Teenager, der dich gerade herausfordert, ist nicht der Hund, der er für den Rest seines Lebens sein wird.

Jede Minute, die du jetzt in Geduld, Verständnis und faires Management investierst, ist eine Investition in eure gemeinsame Zukunft. 

Du legst den Grundstein für eine tiefe, vertrauensvolle Bindung, die ein Leben lang halten wird.

Atme tief durch, bewahre deinen Humor und sei der Fels in der Brandung, den dein Hund jetzt so dringend braucht. 

Eines Tages wirst du zurückblicken und feststellen, dass aus dem rüpelhaften „Puber-Tier“ ein loyaler, ausgeglichener und wunderbarer erwachsener Hund geworden ist – dein bester Freund. 

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